Das Kunstfeld der darstellenden Künste ist seit geraumer Zeit grundlegenden Veränderungen unterworfen. Damit ist nicht nur die grösser werdende Durchlässigkeit der klassischen Disziplingrenzen zwischen Theater, Tanz, Musik und den verschiedenen zeitgenössischen Ausprägungen bildender Kunst gemeint.
Mindestens genauso bedeutsam sind die Veränderungen des institutionellen Zusammenhangs a) mit Blick auf das Verhältnis zwischen klassischen institutionalisierten Theatern, Produktionshäusern im Bereich Theater, Tanz und Performancekunst und freier Szene, b) die zunehmende «Festivalisierung» und c) die zunehmende Bedeutung von durch professionalisierte Kulturmanagement-Konzepte geprägte Denkstile auch im kulturpolitischen Kontextdiskurs.
Das Zusammenspiel dieser Faktoren, so die Ausgangsthese der anvisierten Denkwerkstatt, bringt substantielle Veränderungen für die Produktionsbedingungen, die Rollenprofile der Künstler und schliesslich auch für die Gestaltung der Ausbildung im Kunstfeld darstellende Künste mit sich. Eine komplexe Gemengelage also, deren Beschaffenheit und Dynamik bislang kaum systematisch erschlossen wurde.
Die Denkwerkstatt hat das Ziel, angestossen durch Impulsreferate von ExpertInnen aus den beteiligten Bereichen (KünstlerInnen, Kunstinstitutionen, Hochschulen) die beschriebenen Zusammenhänge zu diskutieren und gemeinsam zu überlegen, wie ein Koordinatensystem aussehen müsste, das das künstlerische Praxisfeld der darstellenden Künste als ein Terrain der Übergänge, des Transfers und des Kollaborierens versteht: Querverbindungen identifizieren in begrifflicher, ästhetischer, institutioneller und ausbildungspraktischer Perspektive.
Die Veranstaltung ist zugleich Auftakt zum Forschungsprojekt «Performing Arts – eine Topographie», das 2014 am Institute for the Performing Arts and Film des Departements Darstellende Künste und Film der Zürcher Hochschule der Künste im Rahmen des Forschungsschwerpunkts «Performative Praxis» durchgeführt wird.
Mehr Informationen: www.performativepraxis.ch
Mit Jens Badura, Res Bosshart, Walter Heun, Christian Holtzhauer, Nicolette Kretz, Roger Merguin, Barbara Mundel, Jens Roselt, Julia Wehren, Andrea Schwieter, Hartmut Wickert
