Gessnerallee
Zürich

Die Produktion des ungarischen Theater- und Filmregisseurs Kornél Mundruczó basiert auf einer wahren Begebenheit, die vor vier Jahren in Ungarn stattfand: Das psychiatrische Krankenhaus Lipot in Budapest wurde von einem Investor aufgekauft, der es schloss und die Patienten auf die Strasse setzte. Das Gebäude verfällt seitdem, der Garten ist von Unkraut überwuchert. Mundruczós Inszenierung «Dementia, or The Day of my Great Happiness» rückt einige Demenzpatienten ins Licht, die nun im vierten Stock dieses Krankenhauses dahinvegetieren. Die Kranken leben in einem Königreich des Gedächtnisverlustes – für Mundruczó eine Parabel für die heutige Realität in Ungarn, Probleme zu ignorieren und Störfaktoren auszuschalten. Der Umgang mit den Alten und psychisch Kranken wird zu einem Symbol für den Zustand der Gesellschaft.
Gleich zu Beginn des Stückes erklärt der Arzt, bei Demenz werde «das Hirn vom Nichts gefressen – so wie in Ungarn: keine Vergangenheit, keine Zukunft.»

Entstanden ist eine grelle Farce, ein humorvolles und zynisches Melodrama, ein surrealistisches Endspiel menschlichen Lebens. «Dementia» ist der zweite Teil Mundruczós Trilogie zum Thema Selbstmord und bewegt sich zwischen einer hyperrealistischen Welt der Psychiatrie und einer schrägen Operette.

Ungarisch mit deutschen Übertiteln

Gastspiel in Zusammenarbeit mit Schauspielhaus Zürich & Gessnerallee Zürich