
Theater der Peinlichkeit
Besuch zu Hause, meine Mutter fragt, wie es mir geht, ich kann es nicht beantworten. Sie hat ein Fitnessstudio, das nicht läuft.
Sie fragt: «Würdest du für mich als innerer Schweinehund verkleidet Promo machen?» Ich sage ja und stehe im Schweinehundkostüm auf dem Marktplatz. Alles ist besser, als von sich zu erzählen. Alles ist einfacher als ein Gespräch.
Peinliche Momente sind ehrliche Momente. Es sind schwache Momente, die nicht dem entsprechen, was die Gesellschaft von uns fordert. Dabei sind wir im Grunde doch alle seltsame EinzelgängerInnen mit seltsamen Vorlieben, die sich viel öfter verbunden fühlen müssten. Denn was soll das eigentlich sein: peinlich?
Das «Theater der Peinlichkeit» will berühren – dort, wo wir uns ins Lachen retten oder uns abwenden müssen. Es führt uns zu einer Begegnung mit uns selbst und Anderen, zu einem Moment, in dem wir in der Scham die Schönheit erkennen und uns ehrlich freuen. Stephan Stock ist nach der erfolgreichen Arbeit «Neue Männlichkeit», die in Zusammenarbeit mit der neuen Dringlichkeit entstanden war, mit dem «Theater der Peinlichkeit» endlich wieder in der Gessnerallee zu sehen.
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