
Dark Field Analysis
In Jefta van Dinthers Fiebertraum «Dark Field Analysis» zerfliessen in einem Setting aus diffusem Licht Zeit, Körper und der von PJ-Harvey-Songs inspirierte Sound zu einem synästhetischen Ort der Entgrenzung. Die Körper der beiden grossartigen Performer Juan Pablo Cámara und Roger Sala Reyner wirken geradezu virtuell, und trotz Nacktheit ist weder Erotik noch Sexualität Thema. Während sie sich wie abwesend bewegen unterhalten sie sich über ihre Faszination für Blut. Der Stücktitel verweist auf eine alternative Methode zur mikroskopischen Blutuntersuchung, bei der das Blut sofort nach der Entnahme unter einem Mikroskop platziert wird, um es im «lebendigen Zustand» zu analysieren. «Dark Field Analysis» zoomt auf die Komplexität des Lebens und setzt die Menschen in Beziehung zu Tieren, ihrem Begehren, den Instinkten und Technologie. Ein unheimlicher Ausnahmezustand als audiovisuelle Erfahrung, bei der der eigene Körper kaum mehr von seiner Umgebung zu unterscheiden ist.
Jefta van Dinther ist Tänzer und Choreograf. Er hat an der Amsterdam School of Arts studiert und lebt heute in Stockholm und Berlin. Die Interaktion von Körpern mit Licht und Klang, die oft eine synästhetische und von Clubkultur geprägte Symbiose eingehen, ist ein zentrales Element seines Schaffens. Dunkelheit, Illusion, (Un-)Sichtbarkeit und das Spiel mit der eigenen Wahrnehmung tauchen oft in seinen Arbeiten auf, die von installativen Settings, kleineren intimen Performances bis hin zu grossformatigen Produktionen reichen.
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