
Ludum
Die Anton Lachky Company aus Belgien «bewegt» sich entlang der Schnittstelle zwischen Tanz und Tanztheater – humorvoll und immer ein wenig schräg. So auch in «Ludum», einem wundersamen Vexierspiel um das Ich im Wir, das bei dieser Ausgabe des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps zu sehen ist: Es sind eigentümliche Gestalten, die die Szene bevölkern, alle getrieben von der Suche nach der eigenen Identität. Doch wie ordnet man sich in eine grössere Einheit ein, ohne sich selbst aufzugeben? Wie wird man anerkannt als der Mensch, der man wirklich ist? Kindern gleich testen die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne die Grenzen dessen aus, was erlaubt ist und was nicht. Mittels Sprache, vor allem aber mit einem originellen, temporeichen und höchst variablen Tanzvokabular hauchen sie prägnanten Figuren Leben ein und hinterfragen das feine Gewebe, das die zwischenmenschlichen Beziehungsstrukturen ausmacht. Musik aus mehreren Jahrhunderten und knallbuntes Licht ergänzen das Geschehen zu einem schillernden Panoptikum des Lebens. «Ludum» mag leicht und unterhaltsam daherkommen – fast nebenbei verhandelt das Stück aber grundlegende Fragen unserer Existenz und des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Einfach gesagt:
Diese Compagnie kommt aus Belgien. Die Tänzerinnen und Tänzer tanzen, sprechen und tun merkwürdige Dinge. Sie fragen sich: «Wer bin ich eigentlich? Und wie passe ich zu den anderen Menschen um mich?»
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