
(M)IMOSA
/ Twenty Looks or Paris is Burning at The Judson Church (M)
Bengolea / Chaignaud / Harrell / Monteiro Freitas
Was wäre 1963 passiert, wenn Vertreter der Voguing-Szene in Harlem, New York stadtabwärts gefahren wären, um mit den Pionieren des postmodernen Tanzes in der Judson Church aufzutreten? Diese Frage stellt sich der New Yorker Choreograf Trajal Harrell in seiner Serie «Twenty Looks or Paris is Burning at The Judson Church». Seine Recherche in die Parallelgeschichte von postmodernem Tanz und Voguing hat bisher Stücke in verschiedenen Konfektionsgrössen hervorgebracht: (S), (XS) und nun (M), «(M)IMOSA», das er zusammen mit Cecilia Bengolea, François Chaignaud und Marlene Monteiro Freitas erarbeitet hat.
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Die vier Performer behaupten alle, die fiktive Figur Mimosa Ferrera zu sein und wetteifern um die beste Darstellung. Mimosa ist Rockstar, Drag Queen und Ballerina zugleich – ein schillerndes Wesen jenseits der Geschlechtergrenzen. Inspiriert durch den Dokumentarfilm über das Voguing «Paris is burning» ist ein sexy Abend zwischen Pop und Avantgarde entstanden, eine Show mit Prince, Kate Bush und Shirley Bassey über den Wunsch und die Unmöglichkeit, jemand Anderes zu sein.
Voguing trat 1990 mit Madonnas Hit «Vogue» ins allgemeine Popgedächtnis ein. Die Tanzform entstand zu Beginn der 1960er-Jahre in Harlem und wurde vor allem von Schwulen, Transvestiten und Transsexuellen afro- und lateinamerikanischer Herkunft praktiziert. Die TänzerInnen imitierten Typen und Posen aus der Welt von Mode und Luxus und bedienten sich dabei der sozialen und sexuellen Klischees, denen sie selbst unterworfen waren. Zur selben Zeit gründete eine Gruppe KünstlerInnen am Washington Square das Judson Dance Theater und führten damit eine Bewegung an, die als postmoderner Tanz in die Tanzgeschichte eingehen sollte. Gemeinsamer Nenner war die Ablehnung von traditionellen Repräsentationsformen des Körpers und das Interesse für minimale Alltagsbewegungen, die auch von nicht trainierten TänzerInnen ausgeführt werden konnten. (Performance in englischer Sprache)
Credits
Konzept, Performance Cecilia Bengolea, François Chaignaud, Trajal Harrell, Marlene Monteiro Freitas Licht Yannick Fouassier Styling La Bourette
Produktion VLOVAJOB PRU Koproduktion Le Quartz - Scène nationale de Brest, Théâtre national de Chaillot Paris, Centre de développement chorégraphique-Toulouse, The Kitchen New York, Bomba Suicida, FUSED French US Exchange in Dance. Unterstützt durch La Ménagerie de Verre-Paris, des Laboratoires d'Aubervilliers VLOVAJOB PRU wird unterstützt durch DRAC Poitou-Charentes