«MENSCH!» nennen die Autorin und Performerin Beatrice Fleischlin und der Regisseur Jonas Knecht ihr gemeinsames Grübeln über das Existentielle in der Wettbewerbsgesellschaft. «mein herz ist ein dealer» ist das zweite Projekt, das aus dieser Zusammenarbeit hervorgeht. Fleischlin und Knecht schicken darin zwei Figuren auf die Bühne, die ihrer Selbstbesessenheit auf die Schliche kommen. Wie die Kamera in einer Tierdoku jeder Regung des lauernden Tigers folgt, zoomen sie auf die Bewegungen ihrer Protagonisten: Verachtung, Ignoranz, aufblitzende Zärtlichkeit und Aggression, Verzweiflung und Hingabe. In «mein herz ist ein dealer» eruieren sie den Unterschied zwischen Revierverteidigung und einer Liebeserklärung. Aber so ganz ohne Schlamassel wird das nicht über die Bühne gehen.
Beatrice Fleischlins Text- und Bühnenarbeiten verfolgen konsequent die Suche nach einer zeitgenössischen Theatersprache. Als Performerin bewegt sie sich am Übergang von Realität und Fiktion und lotet auf irritierend intime Weise Fragen von Identität und Existenz aus. Ihre Texte könnten einem philosophischen Zirkus entflohen sein.
Die Arbeiten des Regisseurs Jonas Knecht sind geprägt von einer grossen Experimentierlust mit den theatralen Mitteln. Die im besten Sinn des Wortes «eigenartige» Kombination von Sprechtheater, Audio und Musik steht dabei im Mittelpunkt. So entstehen freie Produktionen im Grenzbereich zwischen Installation und Theater, szenische Konzerte und Live-Hörspiele aber auch musikalische Inszenierungen an Stadttheatern mit Puppen und Menschen.
Spiel Beatrice Fleischlin, Axel Röhrle Musik Anna Trauffer, Andi Peter Text Beatrice Fleischlin Regie Jonas Knecht Regieassistenz Patricia Flores Dramaturgie Peter Jakob Kelting Bühne & Kostüme Markus Karner Choreografie Cornelia Lüthi Technik Patrik Rimann, Adi Schiess, Roger Stieger Produktionsleitung Gabi Bernetta Produktionsassistenz Josefine Stähli
Eine Produktion von Theater Konstellationen In Koproduktion mit Gessnerallee Zürich, Sophiensaele Berlin, Theater Chur, Theater Tuchlaube Aarau, «PRAIRIE, dem Koproduktionsmodell des Migros-Kulturprozent mit innovativen Schweizer Theatergruppen»
Unterstützt durch Stadt Zürich Kultur, Migros Kulturprozent, Kulturförderung Kanton St. Gallen, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Fachausschuss Literatur Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Stadt St. Gallen Fachstelle Kultur, INAPA Schweiz, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ernst Göhner-Stiftung