Gleichgeschaltet in ihrer Beinahe-Nacktheit beben, zittern und ticken zehn Frauen und Männer unisono zum harten Sound des Techno. In den Nebeln weiss-grünen Lichts biegen sie sich rückwärts, knoten ihre Körper vorwärts, lassen sich treiben als Individuen von grosser Strahlkraft und finden wie auf Kommando zurück zur gleichgeschalteten Gruppe. Das ist House von Sharon Eyal und Gai Behar. Sharon Eyal zeigt sich darin als grosse Ballerina: lasziv, verführerisch und fern aller Klischees. Als Choreographin spielt sie ihr ganzes Können aus: Tanz in mathematischer Präzision und trotzdem geprägt von der grossen Individualität ihrer Tänzerinnen und Tänzer. L¬E¬V – Hebräisch für «Herz» – heisst die unlängst in Tel Aviv neu gegründete Compagnie von Sharon Eyal und Gai Behar.
Corps de Walk, Eyals Stück für die norwegische zeitgenössische Compagnie Carte Blanche zählte 2012 zu den innovativen Höhepunkten des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps.
«Sharon Eyals Bewegungskunst wirkt auf Europa wie ein sprudelnder Bergquell: glasklar, schnell und unbelastet von Traditionen – und trotzdem ist sie nicht gewöhnungsbedürftig.» TANZ INTERNATIONAL