Felahikum
/ (Frankreich, Spanien, Deutschland)
In Felahikum stehen sich zwei aussergewöhnliche Frauen gegenüber: Solistinnen von überwältigender Präsenz und tänzerischer Perfektion, die gegensätzlicher nicht sein könnten: einerseits Honji Wang, die – geprägt vor allem von Ballett und Hip-Hop – leise, flink und flexibel über die Bühne schnellt, andererseits Rocío Molina, deren Hintergrund der dominante und leicht entzündliche Flamenco ist. Es ist sinnliche Diplomatie, wie beide mit grossem Respekt voreinander aufeinander zugehen, sich aus der Reserve wagen, ihre gewohnten Bewegungsmuster verlassend. Jede versucht, sich in den Kosmos der anderen hinein zu fühlen. Man spürt förmlich das Knistern des Spannungsfelds, das bei dieser Gratwanderung entsteht. Szenisch stylish reduziert auf das Wesentliche und musikalisch unterstützt von jazzigen Noten, ist das Geschehen gänzlich auf diese beiden Charakterfrauen fokussiert. Die Produktion, kreiert gemeinsam mit Sébastien Ramirez, stellt nichts Geringeres dar als die Antwort des Tanzes auf die Frage, wie mit den grossen Unverständnissen der heutigen Zeit umgegangen werden könnte. Oder, auf einem zwischenmenschlichen Niveau: Wie können wir uns in der Andersartigkeit der Anderen wiederfinden? Diese Begegnung ist ein Ereignis.
«(le dialogue) entre Molina et Wang a ceci de particulier qu’il se noue entre deux interprètes-chorégraphes qui sont chacune à la recherche d’une voie nouvelle.»
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